Peter Herchenröder
Skulpturen in Holz - Sculptures in wood 

Sculptures

 

 

Peter Herchenröder, geb. 1943 in Mainz. Aufgewachsen in enger Berührung mit der väterlichen Möbelschreinerei. Erlernen der handwerklichen Techniken der Holzbearbeitung in der Freizeit. Ab 1966 Studium der Physik und Promotion. Ab 1969 Entwurf und Fertigung individueller Möbelstücke. Seit etwa 1985 zunehmende Aktivitäten in frei gestalteten Objekten und Skulpturen. Dez.1993: Einzelausstellung im Rathaus von Alzenau. Dez. 1997: Teilnahme bei der Kunstausstellung in der Burg von Alzenau: Graphik, Malerei, Holz, Keramik, Schmuck. Nov. 1998: Teilnahme bei der Ausstellung "Wohnkultur" in der Stadthalle Aschaffenburg. Mai 1999: Im Marstall in Steinheim / Hanau zusammen mit dem Maler Gerhard Peter. Okt. 2001: Einzelausstellung in der MVB-Galerie in Mainz.

Peter Herchenröder, born 1943 in Mainz, was raised in a furniture-making family. From his father, he learned the basic techniques of wood-working while still a school student. From 1966, his professional and academic life was focused on physics, and he was awarded a Ph.D. from the University of Mainz in 1978. From 1969, he began to become involved in the design and building of individual furniture pieces under the advice of an experienced professional. Since 1985, he has been increasingly engaged in designing and crafting freestyled objects and sculpures. His first exhibition took place in Dec.1993 in his home town of Alzenau. In Dec.1997, he participated in a four-person group exhibition arranged in the medieval castle at Alzenau. The show included items of painting, ceramic craft and jewelry. In Nov. 1998 he participated in the exhibition called "Wohnkultur" in Aschaffenburg. . In May 1999 he joint the painter Gerhard Peter in an exhibition in Steinheim near Hanau. In October 2001 Exhibition in the MVB-Gallery in Mainz, titled as "Objects and Sculptures in Wood and Paper".

 

Computerwelt I

"Ausschweifend" aus Eibenholz2004

     "Ausschweifend" aus Eibenholz

Holzauge - Nussbaum - gefertigt 1992 (Preis: EURO 160.-)

                         

Dr. P. Herchenröder: Brentanostraße 62b; 63755 Alzenau. Tel.: 06023 7614 Mail

 

Trennen, Schauen und Gestalten Ein Grundkonzept, das Peter Herchenröder immer wieder anwendet, wenn es um seine Arbeiten mit Holz geht. Dabei liegt ihm daran, die innere Struktur und Maserung des Holzes vorteilhaft zur Geltung zu bringen und auch thematisch gezielt einzusetzen. Seine individuellen Gebrauchsgegenstände und in besonderem Maße die frei gestalteten Objekte und Skulpturen folgen fast immer diesem Prinzip. Im Laufe der Bearbeitung hält er sich stets die Möglichkeit offen, auf das freigelegte Innere flexibel zu reagieren. Das Trennen und Sägen eröffnet den Zugang dazu und bringt die zuvor verborgenen Eigenheiten ans Licht. Darin unterscheidet sich Holz von vielen anderen Materialien und erregt damit seine besondere Aufmerksamkeit. Bis zuletzt bleibt so eine Spannung während der Bearbeitung bestehen, die auch ein wesentlicher Antrieb für seine Arbeit ist.

Einfache geometrische Grundkörper, wie Kugel, Kegel, Keil oder Quader, stören die Komplexität der Holzstruktur wenig und bringen Ruhe in die Bewegtheit der Maserung. Sie haben gleichzeitig eine besondere Symbolkraft, um Inhalte zu transportieren. Die weitere Zerlegung und Bearbeitung dieser Grundformen ermöglicht den eigentlichen Zugang zum Inneren und zur detaillierten Ausgestaltung seiner Objekte. Als Physiker neigt er mehr zu abstrakten Arbeiten, schenkt aber zunehmend auch figürlichen Themen seine Aufmerksamkeit. An dem spielerischen Umgang mit Holz möchte er auch den Betrachter teilhaben lassen. Dazu gehört das Berühren und Nachfahren der Oberflächen mit der Hand, das eine wesentlich größere Nähe als der distanzierte visuelle Eindruck hervorruft. Im Gegensatz zu den gängigen Gepflogenheiten - Nicht berühren - möchte er den Betrachter dazu sogar animieren. In der Regel verwendet er einheimisches Holz, meist sogar aus der näheren Umgebung von Alzenau. Papier, überwiegend ein Produkt aus Holz, gehört seit einiger Zeit ebenfalls zum engeren Kreis der eingesetzten Materialien. Besonders in direkter Kombination mit Holz wird ein weiter Bogen aufgespannt, der sich auf natürliche Weise noch fortsetzt bis hin zu bedrucktem Papier. Hierbei liegt ein besonderer Reiz in der geschmeidigen Art, dicke Papierlagen aufzufalten, zu verwinden, hineinzusehen und stetige Übergänge zu schaffen, die einen Kontrast zu den eher erstarrten Formen des Holzes aufspannen. Die Verwendung von mächtigen Computerlisten in Form von gefaltetem Endlospapier - heute bereits veraltete Technik - erlaubt ihm auch einen zweiten Bogen in die Sphäre der Rechner zu spannen. Die eingesetzten Listenstapel stammen in der Regel vom Einsatz physikalischer Rechenprogramme und verbinden auf diese Art die beruflichen Aktivitäten von Peter Herchenröder als Physiker mit den künstlerischen Umsetzungen von Erscheinungen der naturwissenschaftlich- mathematischen Welt. Es ist daher auch kein Zufall, dass er sich zunehmend mit der Wechselwirkung von Mensch und Computer beschäftigt, ein Zusammenspiel, das von manchen Zeitgenossen enthusiastisch bewundert, von anderen aber auch kritisch betrachtet oder sogar verabscheut wird. Hier ergibt sich - wie so oft - eine Zwiespältigkeit, die einerseits die Segnungen moderner Technik im Auge hat und gleichzeitig nicht die Tatsache übersieht, dass wir mehr und mehr davon abhängig werden. Als Unterstützung für uns geschaffen, bietet uns diese Technologie ein weites Feld von vorher kaum erträumten Rechenleistungen zur Analyse von Zusammenhängen in Natur und Gesellschaft. Die moderne Rechentechnik erweist sich als unverzichtbar aber auch als unerbittliches Kontrollinstrument, als Wegbereiter für menschliche Vereinsamung, als Förderer mangelnder sprachlicher Ausdrucksfähigkeit und vieles mehr. In den Arbeiten zu dieser Thematik - Mensch und Computer - geht es dem Künstler darum, diese Problematik in verschiedenen Ansätzen zu beleuchten. Ein zweite Klasse von Objekten aus Holz kreisen mehr um rein geometrische Strukturen, die einen Blick frei machen in die spielerische Auseinandersetzung mit abstrakten mathematischen Gegebenheiten. Ein Gegenpol dazu bilden die Skulpturen und Objekte mit figürlichen Elementen. Hier liegt ein besonderes Gewicht auf dem Zusammenspiel zweier Personen, die als Paar gesehen und demgemäss unter verschiedenen Aspekten beleuchtet werden.

Cutting, Observing, Shaping is the basic approach I take in my work with wood. My goal is to bring out the internal beauty of the wood's structure while giving expression to the underlying ideas of my work. This is true in relation both to my furniture pieces and to my freestyle sculptures. In the flow of my work, I constantly leave the door open to the need to react flexibly to surprises which accompany the process of revealing the wood's inner structure to the outside. It is by cutting, sawing and grinding that the hidden beauty of the wood comes to life. This is what makes wood so different from most other materials and why I dedicate so much effort to it. Until the very end of every specific piece, a special tension remains which retains my constant interest. This is a driving force in all my work with wood. Simple geometric objects like spheres, cones and cubes do not interfere in a serious way with the complexity of the wood's natural structure. At the same time, they serve to prevent the final result from seeming overly heterogeneous. The advancing process using these basic forms opens the door to the internal world of the wood and to the details of the sculpture. As a physicist, I tend to the more abstract types of work, but increasingly I find myself turning towards figurative subjects as well.

It is the way of playing with the wood that I like to transmit to the interested observer of my pieces. A significant part of the experience comes from touching the wooden surfaces, complementing the pure visual contact. In contrast to the normal rule often expressed as "Please don't touch the art!", I explicitly invite the observer of my works to take the chance and complete the experience by physical contact as well. In most cases, I use wood originating from the Spessart mountain region of Germany. Sometimes I also work with paper, glass, and metal.

Peter Herchenröder